Was wäre Weihnachten ohne ein Pfefferkuchenhaus! Selbst in der Oper wird zur Weihnachtszeit ganz klassisch die Oper vom Pfefferkuchenhaus aufgeführt, "Hänsel und Gretel" von Humperdinck. Und in einem Weihnachtsblog sollte auf jeden Fall ein Rezept für ein Pfefferkuchenhaus stehen, sonst würde etwas fehlen.
Mein Kindheitstraum von einer eigenen Immobilie aus Pfefferkuchenteig blieb allerdings bisher unerfüllt. Umso mehr war ich begeistert, als ich neulich bei uns den Berg hochstiefelte und mich im Schaufenster unseres Stadtteilhauses nicht nur ein Lebkuchenhaus, sondern gleich ein ganzes Dorf "anlachte". Meine Tochter klebte erstmal ihre Nase an die Fensterscheibe und ich habe auch gestaunt, wie toll dieses kleine Pfefferkuchendorf aussah.
Noch mehr begeistert war ich, als ich ein paar Tage später dieses Immobilienarrengement von innen betrachten durfte, also jetzt nicht die einzelnen Räumlichkeiten der einzelnen Häuser, so weit sind wir nicht gegangen, aber eben von der anderen Seite der Fensterscheibe aus. Wenn man in den Raum hineinkam, wo diese leckere Dekoration aufbewahrt wurde, kam einem schon ein unwiderstehlicher Duft entgegen.
Frau Wolman, eine der beiden Leiterinnen des
Stadtteilhauses, erzählte mir, dass die Kinder aus dem Viertel tatsächlich täglich ihre Nasen am Schaufenster platt drückten, wenn sie die von ihr selbst gebackenen und von Kindern verzierten Lebkuchenhäuser sehen. Sie verriet mir welches Rezept sie für diese Häuser verwendet hat und noch ein paar extra Kniffe und Tricks.
Das Rezept für den Teig gibt es
hier, man sollte allerdings mindestens 48 Stunden Ruhezeit für den Teig einplanen. Also besser nicht erst am 23.12. anfangen zu backen, wenn es noch für dieses Weihnachten sein soll.
Für die von mir fotografierten Lebkuchenhäuser wurde als Plan für die einzelnen Hauswände ein DIN A 5 Blatt genommen. Jeweils die großen Seitenwände sind so groß wie ein DIN A 5 Blatt, die kleinen Wände sind halb so groß, also DIN A 6.
Für den Giebel, der separat angeklebt wurde, konstruiert man ein gleichschenkliges Dreieck mit einer Hypothenuse, die von der Länge her der oberen Kante von der kleineren Wand entspricht.
Das Dach wiederum besteht aus 2 Rechtecken, dessen Kanten jeweils ein wenig länger als ein Schenkel des Dachgiebels bzw. die Oberkante der großen Hauswand sind. Alles klar? Super!
Wenn nicht,
hier gibt es einen Bauplan zum Ausdrucken, allerdings ein anderes Hausmodell. Wenn es fertig ist, sieht es
so aus.
Das verwendete Rezept ergibt ungefähr 2 Bleche voll Teig, wenn man das Blech mit einem Glattstrich füllt. Nach dem Backen lassen sich die einzelnen Platten sehr schön ausschneiden, was wesentlich einfacher geht, als den Teig vor dem Backen in entsprechende Formen zu bringen. Gekleistert wird mit einer Masse aus Eischnee und Zucker, sieht fast aus wie weißer Holzleim, schmeckt aber besser und klebt fast genauso gut. Verziert wird mit einer Mischung aus Puderzucker, Eischnee und Zitronensaft, damit kann man dann auch die kleineren Süßigkeiten zur Dekoration der Lebkuchenhäuser aufkleben.
Aus dem Rest der Teigplatten kann man noch Giebelverzierungen, Tannenbäume oder Figuren schnitzen, die man zum Häuschen dazu stellt oder aber an den Weihnachtsbaum hängen kann.
Eines soll gleich vorab gesagt werden: So ein Projekt ist nichts für ungeduldige BäckerInnen. Wer also kein leidenschaftlicher Vollblutbäcker ist, der sollte sich vielleicht überlegen, auf fertige Bauteile zurückzugreifen. Den anderen wünsche ich viel Spaß und gutes Gelingen!